Riad/Frankfurt/Main. Ein Fracht-Flugzeug der Lufthansa ist beim Landeanflug in der saudischen Hauptstadt Riad abgestürzt. Die beiden Piloten konnten sich bei dem Unglück am Dienstag über Notrutschen retten, wie Lufthansa Cargo mitteilte. Die Maschine brach auseinander und ging in Flammen auf. Nach Angaben der Zivilluftfahrtbehörde von Saudi-Arabien erlitten der 39 Jahre alte Pilot und sein 29 Jahre alte Copilot nur leichtere Verletzungen. Sie wurden in einer Klinik am Flughafen behandelt.
Arabische Medien berichteten, schon vor dem Aufprall sei Qualm aus der Maschine herausgetreten. Ein Sprecher der Zivilluftfahrtbehörde berichtete, der Pilot habe um Hilfe bei der Landung gebeten. Um welche Art der Unterstützung es sich dabei handeln sollte, blieb offen.
Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine MD-11. Die 1993 gebaute Maschine war mit 80 Tonnen Fracht in Frankfurt gestartet und sollte in Riad planmäßig landen. Nach einem weiteren Zwischenstopp wäre die Maschine nach Hongkong weitergeflogen.
Die Unglücksursache war zunächst unklar. Ein Expertenteam der Lufthansa Cargo machte sich auf den Weg nach Riad. Nach Angaben des Unternehmens handelte es sich bei den beiden Piloten um erfahrene Flugzeugführer. Die Maschine habe bislang 73.000 Flugstunden bei mehr als 10.000 Flügen absolviert.
Die jüngste umfassende Wartung (C-Check) fand laut Lufthansa am 22. Juni dieses Jahres statt, ein kleinerer A-Check erfolgte unmittelbar vor dem Flug nach Riad.
Zur Zusammensetzung der Fracht konnte Lufthansa Cargo keine genauen Angaben machen. Typischerweise werden mit den Frachtfliegern verschiedenste Güter gleichzeitig transportiert, die teilweise auch von Speditionen bereits in spezielle Transportkisten gepackt werden.
Der Flugverkehr am Internationalen König-Khalid-Flughafen in Riad wurde durch die Bruchlandung nur für kurze Zeit unterbrochen. Laut einem Sprecher von Lufthansa Cargo könne es jedoch in den folgenden Tagen zu geringen Beeinträchtigungen des Flugbetriebs von Lufthansa kommen. Kunden der Airline wurden über den Unfall und mögliche Beeinträchtigungen informiert. Grund sei der Ausfall des Fluggeräts, das fest in den Flugbetrieb eingeplant gewesen sei. Eine außerplanmäßige systematische technische Untersuchung aller Flugzeuge sei nicht geplant.
Seit Ihrer Ausgründung als eigenständiges Unternehmen 1994 hatte Lufthansa Cargo noch nie einen so schweren Unfall zu beklagen. (dpa/diwi)