Bonn. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Logistikkonzerns Deutsche Post, Klaus Zumwinkel, hat ein neues Betätigungsfeld. Der frühere McKinsey-Berater eröffnet kommenden Sommer in Bonn eine Steuerberatungskanzlei. Wie aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen zu hören ist, soll ein Tätigkeitsschwerpunkt der Kanzlei die Beratung bei der steueroptimierten Auslandsanlage größerer Privatvermögen sein. Zumwinkel stand von 1990 bis 2008 an der Spitze der Deutschen Post. In dieser Zeit galt er als einer der mächtigsten Wirtschaftslenker Deutschlands. Der Topmanager steuerte erfolgreich den Umbau der früheren staatlichen Deutschen Bundespost zu einem global führenden Logistik-Konzern. Vor seiner Zeit als oberster Postler war Zumwinkel seit 1986 Vorstandschef des mittlerweile zerschlagenen Versandhändlers Quelle. Der studierte Betriebswirt stammt aus einer wohlhabenden Unternehmerfamilie und heuerte nach seiner Promotion bei der Beratungsfirma McKinsey an, in deren weltweite Geschäftsführung er aufstiegt. Von seinem Posten als Post-Chef trat Zumwinkel im Februar 2008 zurück. Nach einer Razzia in seiner Privatvilla wurde gegen ihn wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Das Landgericht Bochum hat im Januar 2009 wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Darüber hinaus musste er eine Geldbuße von einer Million Euro zahlen. Zumwinkel hatte gestanden, Steuern in Höhe von fast einer Million Euro hinterzogen zu haben. Er soll zehn Millionen Euro am Fiskus vorbei nach Liechtenstein geschleust haben. (sv)
Ex-Postchef Zumwinkel eröffnet Steuerberatungsbüro

Zumwinkel will eigene Expertise einbringen: Der frühere McKinsey-Berater versucht sich ab Sommer als Steuerberater