Dresden. Auf das Speditionsgewerbe rollt eine neue Kostenlawine zu. Um den Fahrermangel zu begegnen, sei es notwendig, die Gehälter anzupassen, sagte Mathias Krage, Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV), auf dem Unternehmertag seines Verbandes in Dresden gegenüber der Presse. „Wir haben Outsourcingprojekte, wo wir mit dem halben Tariflohn kalkulieren im Vergleich zu der Branche, für die die Fahrer vorher gefahren sind", sagte Krage. Daher schloss er eine Verdoppelung der Löhne nicht aus, um das Personal zu halten. Schon jetzt werde je nach Region übertariflich gezahlt.
Angesichts des Fahrermangels komme es jetzt auch vermehrt zu Laderaumengpässen. Es würde zunehmend schwierig, Frachtführer zu finden. Heiner Rogge, Hauptgeschäftsführer des DSLV, verwies darauf, dass die Speditionen deshalb immer öfter ihren Eigenanteil erhöhen, um somit die Lieferfähigkeit gegenüber ihren Kunden sicherzustellen. „Der Trend zum Outsourcing des Fuhrparks kehrt sich zwar noch nicht um, aber in Zeiten knapper Kapazitäten wird der direkte Zugriff auf den Fuhrpark zunehmend wichtiger."
Krage zeigte sich erfreut darüber, dass es dem Bundesverkehrsminister gelungen sei, eine weitere Milliarde Euro an Investitionen für die Verkehrsinfrastruktur zu gewinnen. Allerdings sei das nicht genug: Der Etat müsste um jährlich vier Milliarden Euro aufgestockt werden. „Die Liste sinnvoller Investitionsprojekte ist lang und reicht von der Sanierung maroder Autobahnbrücken über die Anbindung an internationale Schienenprojekte wie die Betuwe-Linie bis hin zu den altersschwachen Schleusenkammern des Nord-Ostsee-Kanals", sagte der Spediteur. Seine Befürchtung: „Sollten die notwendigen Investitionen in Straßen, Schienen und Wasserstraßen nicht getätigt werden, steuert unser Land auf einen massiven Verkehrskollaps zu." Rogge appellierte an die Politik, das zusätzliche Geld nicht dort einzusetzen, wo am schnellsten Baurecht vorläge, sondern es in eine gezielte Engpassbeseitigung zu investieren.
Krage begrüßte, dass jetzt endlich grünes Licht für den Feldversuch mit Lang-LKW gegeben worden sei. Kein Verständnis zeigte er für die Bundesländer, die sich bislang dem Versuch verschlossen haben. „Es ist eine Schande für unser Land, dass sich fast die Hälfte der deutschen Bundesländer dem populistischen Druck gebeugt hat und die Teilnahme am geplanten Feldversuch verweigert." Er lobte ausdrücklich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, der „standhaft geblieben ist und den Versuch wider aller Wahlkampfpolemik durchziehen wird." Ramsauer wird am Freitag auf der DSLV-Tagung in Dresden erwartet. (cd)
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