Bonn. DHL Supply Chain startet die nächste Phase des Vision-Picking-Programms, nachdem die Augmented-Reality-Technologie in den Niederlanden getestet wurde. Seit dem Test hat DHL nach eigenen Angaben zusammen mit seinen Partnern Google, Vuzix und Ubimax die Vision Picking-Lösung weiterentwickelt. Jetzt dehnt das Unternehmen das Programm auf weitere Industriezweige weltweit aus und macht damit einen Schritt in Richtung Augmented Reality-Lösungen in der Logistik.
„Wir freuen uns auf die weiteren Tests der Vision Picking-Technologie und deren Ausbau zu einer Lösung, die wir unseren Kunden leicht zugänglich machen können“, sagt John Gilbert, Konzernvorstand Supply Chain von Deutsche Post DHL Group. Am wichtigsten sei jedoch, dass diese Technologie ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung manueller Prozesse im Lager ist.
Als Teil des Vision Picking-Programms erhalten die Kommissionierer Datenbrillen, auf denen visuell dargestellt wird, wo jeder kommissionierte Artikel in welcher Stückzahl auf dem Kommissionierwagen zu positionieren ist.
Mit Vision Picking hat der Kommissionierer die Hände frei und kann Aufträge schneller und mit weniger Fehlern ausführen. Im Jahr 2016 werden die Smart Glasses in Lagern für verschiedene Branchen getestet, darunter Technology, Retail, Consumer und Automotive. Die Daten aus diesen Pilotprojekten sollen Aufschluss über eine mögliche breitere Einführung der Technologie geben. Die Pilotstandorte befinden sich in den USA, Europa und Großbritannien. Startpunkt für diese neue Phase ist das Ricoh Werk in Bergen op Zoom in den Niederlanden, in dem die Lösung zuerst getestet wurde.
Augmented Reality-Markt mit außerordentlichem Wachstumspotenzial
Der Augmented Reality- und der Virtual Reality-Markt wird Prognosen zufolge der nächste große Wachstumsmarkt nach den Smartphones, wobei die Schätzungen stark variieren. Goldman Sachs geht in einem Basisszenario von 80 Milliarden US-Dollar für Virtual und Augmented Reality zusammen bis 2025 aus, während das M&A-Beratungsunternehmen Digi-Capital ein Gesamtvolumen von 150 Milliarden US-Dollar bis 2020 prognostiziert. Wie hoch die tatsächlichen Zahlen auch ausfallen mögen, ein außerordentliches Wachstum scheint sicher, wenn man den aktuellen Erfolg der Mobile App Pokémon Go zugrunde legt. (sv)