Köln. Das Transportunternehmen Deventer Logistik hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Köln einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht den Kölner Rechtsanwalt Andreas Ringstmeier. Der Logistikdienstleister war nach Angaben des Insolvenzverwalters aufgrund des schleppenden und defizitären internationalen Geschäftsbereiches in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Verluste aus dem internationalen Geschäftszweig gefährdeten zunehmend das stabile Geschäft in Deutschland.
„Der frühzeitig gestellte Insolvenzantrag zeugt von Verantwortung gegenüber allen Beteiligten und steigert deutlich die Sanierungschancen. Denn das Traditionsunternehmen ist im Kern solide und gesund", sagte Ringstmeier. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat das internationale Geschäft umgehend stillgelegt. Das nationale Transport-, Lager- und Logistikgeschäft hingegen laufe uneingeschränkt weiter. Die Deventer Logistics BVBA mit Sitz in Belgien ist von der Insolvenz nicht betroffen.
Von der Insolvenz sind rund 50 Mitarbeiter in der Zentrale in Köln-Rodenkirchen sowie am Zentrallager in Kerpen-Sindorf betroffen. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind bis Ende Oktober durch das Insolvenzgeld gesichert. In den kommenden Wochen will sich der Insolvenzverwalter einen Einblick in das Unternehmen verschaffen und nach Lösungen suchen. „Ich sehe engagierte Mitarbeiter, hervorragende Kundenbeziehungen und ein schlüssiges Geschäftsmodell. Daher sehe ich gute Möglichkeiten, das Unternehmen zu sanieren und Arbeitsplätze hier zu erhalten", betonte Ringstmeier. Erste mögliche Investoren hätten bereits ihr Interesse signalisiert.
Deventer hat nach eigenen Angaben europaweit 120 Mitarbeiter an vier Standorten – Köln, Kerpen, Brüssel und Thessaloniki – und bewirtschaftet in Deutschland selbst eine Lagerfläche von 9000 Quadratmeter. Zu den Kunden gehören unter anderem Thyssen-Krupp, Galerie Kaufhof, Lekkerland oder Medion. (sb)