Athen. China will Milliarden von Euros in Schifffahrts-, Logistik- und Flughafenprojekte im schwer verschuldeten Griechenland stecken. Die Verlautbarung folgt einem Besuch des stellvertretenden chinesischen Premierministers Zhang Dejiang. „Dies betrifft die Schifffahrt, den Telekombereich und ein Projekt zur Renovierung eines signifikanten Hochhauses im Hafen Piraeus in Athen", sagte ein griechischer Regierungsbeamte in einem Bericht der britischen „Financial Times".
Andere Vereinbarungen wurden im Schiffbaubereich getroffen und umfassen Projekte im Wert von 500 Millionen Euro. In der britischen Zeitung heißt es, dass Athen Investitionen von Ländern mit großen unabhängigen Wohlstandsfonds wie eben China sucht. Dadurch soll das griechische Wirtschaftswachstum gefördert werden.
Die manigfaltigen Hafenanlagen Griechenlands, die Qualität der weltführenden Handelsflotte und die strategische Lage des Landes am Rande des Balkans und in Europa haben das Interesse des chinesischen Wirtschaftsgiganten Cosco auf sich gezogen. Letztes Jahr unterzeichnete Cosco mit Griechenland eine Konzession über 35 Jahre für die Erweiterung der zwei Containerterminals im größten griechischen Hafen Piraeus über eine garantierte Summe von 3,4 Milliarden Euro. „Cosco will den Hafen Piraeus in das größte Containerhub im östlichen Mittelmeer verwandeln. Zudem werden wir ein Logistikzentrum in Piraeus aufbauen", sagte Coscos Geschäftsführer Wei Jiafu.
Der griechische Transportminister Dimitris Reppas erklärte im Mai, dass chinesische Unternehmen ebenfalls an der Privatisierung der stark angeschlagenen staatlichen Eisenbahngesellschaft OSE interessiert sein könnten. (rup)