Dortmund. Der Bundesverband der Transportunternehmen (BVT) hat die vom Journalisten Günter Wallraff erwirkten Presseveröffentlichungen zu den Arbeitsbedingungen bei einem großen Paketdienst begrüßt. „Das ist nur die Spitze eines Eisbergs“, kommentiert die BVT-Vorsitzende Dagmar Wäscher die Vorfälle in einer Pressemitteilung.
„Seit längerem hat es System, dass Subunternehmer von den großen Paketdiensten massiv unter Druck gesetzt und Preise gedrückt werden“, beklagt Wäscher. Um sich im Wettbewerb behaupten zu können, böten die Platzhirsche für Großkunden Paketpreise oftmals offenbar weit unter drei Euro an. Dieser „ruinöse Wettbewerb“ werde auf dem Rücken der kleinen Subunternehmer ausgetragen. Außerdem hätten die großen Paketdienstleister oftmals Gebietsänderungen zu Ungunsten der Subunternehmen vorgenommen. Die Folge seien weitere Umsatzverluste.
„Die Subunternehmen werden ausgepresst wie Zitronen - mit dem Verhalten eines ehrbaren Kaufmanns hat das wenig zu tun“, so Wäscher.
Die marktbeherrschenden KEP-Dienstleister sollten wirksame Maßnahmen treffen anstatt „vordergründige Imagepolitur zu betreiben“. So seien die von Hermes jüngst vorgestellten Maßnahmen wie Qualitätssiegel für Subunternehmer, Lohnvorgaben für Paketzusteller oder die Einführung eines Ombudsmann „verkehrte Welt“.
Hermes denke nicht darüber nach, ein Qualitätssiegel für das eigene Unternehmen zu erarbeiten sondern stelle vor allem die Subunternehmer auf den Prüfstand. (diwi)
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