München. Kombiverkehr erhält vom Staat keine finanzielle Unterstützung seines Netzwerkes. „Trotz fortgeschrittener Gespräche mit dem Bundesverkehrsministerium hat der Haushaltsausschuss des Bundestages Hilfe abgelehnt“, sagte Kombiverkehr-Geschäftsführer Armin Riedl dem Handelsblatt. Der größte Operateur Europas hatte die Bundesregierung angesichts eines Mengenrückganges von 20 Prozent seit Jahresbeginn um eine zeitlich befristete Unterstützung gebeten. Zur Aufrechterhaltung der Transporte im Kombinierten Verkehr (KV) sind laut Kombiverkehr 30 Millionen Euro notwendig verteilt auf zwei Jahre. Dieser Betrag sollte für alle in Deutschland tätigen Operateure zur Verfügung stehen, inklusive des Seehafenhinterlandverkehrs. Kombiverkehr erhoffte sich einen Betrag in Höhe des derzeitigen Marktanteils im nationalen KV, den Riedl auf 30 Prozent bezifferte. „Es soll sich um eine Übergangshilfe handeln für Züge, die zur Zeit zwischen 50 und 70 Prozent ausgelastet sind. Die damit verbundenen Verluste können wir derzeit nicht schultern“, sagte Riedl damals der VerkehrsRundschau. „Wir halten die Absage auch aus umweltpolitischen Gründen für unverständlich“, zitiert jetzt das Handelsblatt Riedl. Schließlich unterstütze der Bund ansonsten den Kombinierten Verkehr, besonders die Terminalinfrastruktur, schreibt das Blatt in seiner heutigen Ausgabe. Durch die nicht gewährte Staatshilfe rechnet Kombiverkehr jetzt mit Preisanhebungen und weiteren Einschnitten. Unklar ist, auf welchen Routen es Einschnitte geben wird, in welchem Ausmaß und wie eine Erhöhung der Entgelte aussehen soll. Gegenüber der VerkehrsRundschau wollten sich weder Riedl noch sein Geschäftsführer-Kollege Robert Breuhahn zu dem Thema äußern. (cd)
Bundesregierung lehnt Staatshilfe für Kombiverkehr ab
Haushaltsausschuss des Bundestages verweigert finanzielle Unterstützung / Genaue Folgen noch nicht absehbar