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Behinderungen am Nord-Ostsee-Kanal kosten Millionenbeträge

11.11.2013 13:36 Uhr
Der Nord-Ostsee-Kanal präsentiert sich 2013 als Sorgenkind
© Foto: Carsten Rehder / dpa

11 Prozent weniger Schiffe passieren die Schleusen: Arbeitskämpfe und Havarie lassen auch für die zweite Jahreshälfte ein sattes Minus erwarten.

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Hamburg. Die Behinderungen am Nord-Ostsee-Kanal haben im ersten Halbjahr 2013 zu einem deutlichen Einbruch bei den Schiffspassagen geführt. Darauf wiesen Vertreter der maritimen Wirtschaft und der Industrie bei einem Pressegespräch am heutigen Montag in Hamburg hin. Insgesamt passierten 15.940 Schiffe bis Ende Juni die Schleusen. Das entspricht einem Minus von 11 Prozent. Der Nord-Ost-Seekanal hatte in dieser Zeit unter technischen Problemen und unter Streiks zu leiden. Die Auswirkungen der bis in den August andauernden Arbeitskämpfe sowie einer Havarie im Oktober werden auch im zweiten Halbjahr voraussichtlich für ein sattes Minus sorgen.

Gesunkene Transitzahlen als Vorgeschmack auf längere Sperrung

Die gesunkenen Transitzahlen könnten aber nur ein Vorgeschmack auf das sein, was der Wirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein bei einer länger andauernden Sperrung blüht, warnten Jens Meyer, Chef der Hamburg Port Authority, Frank Schnabel, Vorsitzender des Gesamtverbandes Schleswig-Holsteiner Häfen, Jens Broder Knudsen, Vorsitzender der Initiative Kiel Canal sowie der Geschäftsführer von Total Bitumen Deutschland, Rainer Keiemburg. Allein die Raffinerie Heide kostet jeder Tag Sperrung eine halbe Million Euro, sagte Schnabel. Bei einer Sperrung von mehr als zehn Tagen, müsste die Raffinerie komplett heruntergefahren werden, was zwischen 1,4 bis 1,9 Millionen Euro kostet. Für Total in Brunsbüttel kostet eine Woche Sperrung zwei Millionen Euro, erläuterte Mineralölmanager Keiemburg. Knudsen rechnete am Beispiel eines Feederdienstes zwischen Rotterdam und Hamburg vor, dass sich die NOK-Passage für die Reeder trotz 8700 Euro Kanalgebühren rechnet und mehr als 15.000 Euro gegenüber der Fahrt rund um Skagen einspart. Dieser Vorteil gehe allerdings komplett verloren, wenn die Schiffe wegen technischer Probleme lange vor dem Kanal warten müssten.

Die vier Manager forderten die Bundesregierung auf, die begonnenen Arbeiten am Kanal ohne Verzögerung voranzutreiben. Während die Arbeiten in Kiel-Holtenau auf einem guten Weg sind, steckt die Modernisierung der Schleusen in Brunsbüttel noch in den Anfängen und geht nach Beobachtungen Schnabels nicht gut voran. Die Wirtschaft fordert zudem noch eine Vertiefung des Kanals um einen Meter. Für alle drei Maßnahmen zusammen werden 800 Millionen bis eine Milliarde Euro veranschlagt. (hel)

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