Berlin. Bahnchef Rüdiger Grube hat die geforderte Dividendenzahlung an den Bund kritisiert. In DAX-Konzernen mache der Vorstand einen Vorschlag an den Aufsichtsrat, der diesen an die Hauptversammlung weiterleite, erläuterte der Konzernchef vor dem Verkehrsausschuss des Bundestages die übliche Praxis. Dieser Vorschlag werde in der Regel in Prozent gefasst. Hier werde jedoch von der Bundesregierung als Eigentümer im Sparpaket ein fester Betrag für die kommenden vier Jahre festgelegt. Dieser betrage 500 Millionen Euro pro Jahr.
Grube betonte, er sei zwar stolz, dass die Bahn in der Lage sei, einen Beitrag zu leisten. Allerdings wäre ihm ein Konzept lieber, bei dem die 500 Millionen Euro in das Schienennetz investiert würden. Der SPD-Verkehrsexperte Uwe Beckmeyer kritisierte die Dividendenpraxis ebenfalls: "Ich befürchte, dass die Investitionskraft der Bahn darunter leiden könnte."
Insgesamt sieht der Konzernchef Grube das Unternehmen auf einem guten Weg. Trotz des Einbruchs in der Weltwirtschaft im vergangenen Jahr habe die Bahn "etwas mehr als eine schwarze Null" schreiben können. Die Bahn habe 2009 einen Umsatz von 29,3 Milliarden Euro erreicht. Der Gewinn habe vor Steuern 1,9 Milliarden Euro betragen. (jök)