Berlin. Die Deutsche Bahn erlebt einen zunehmenden Verdrängungswettbewerb im Logistikgeschäft. In internen Schreiben, die dem "Handelsblatt" (Montag) vorliegen, äußert das Management die Befürchtung, dass die Erlöse im Schienengüterverkehr in diesem Jahr um ein Viertel sinken werden. Das entspricht einem Minus von mehr als einer Milliarde Euro im Vergleich zu 2008. Der neue Logistik-Vorstand der Bahn, Karl-Friedrich Rausch, sagte der Zeitung, das krisenbedingt sinkende Transportvolumen führe dazu, dass viele Speditionen inzwischen keinen Gewinn mehr in ihre Angebote einkalkulierten. "Die Preisspirale dreht sich immer schneller, sie zieht den gesamten Markt nach unten", warnte er. "Es gibt LKW-Unternehmer, die fahren inzwischen ohne jede Marge für den Gegenwert ihrer Kosten", sagte Rausch. "Da können wir nicht mithalten." Deshalb werde es immer schwieriger, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Jetzt seien "erhebliche Anpassungsleistungen" beim Personal und bei den Strukturen notwendig. "Viele, die heute in Kurzarbeit sind, haben bislang erwartet, dass nach dieser Phase wieder Vollbeschäftigung herrscht. Doch viele dieser Arbeitsplätze wird es überhaupt nicht mehr geben." (dpa)
Bahn bricht Umsatz im Güterverkehr weg
Das Unternehmen befürchtet, dass die Erlöse in diesem Jahr um ein Viertel sinken