Paris. Die französisch-niederländische Frachtfluglinie plant, einen erhöhten Anteil an Cargosendungen in den Unterflurkammern der Passagierflugzeuge zu befördern. Die von ursprünglich 26 Einheiten auf mittlerweile 18 Cargoflugzeuge verringerte Frachterflotte soll auf dem jetzigen Stand eingefroren oder bei anhaltend negativem Geschäftsverlauf durch Vermietung oder Verkauf weiter ausgedünnt werden. Anlass der strategischen Entscheidung des Konzerns sind die von der Cargodivision verursachten massiven Verluste im abgelaufenen Bilanzjahr. Das Minus betrug 436 Millionen Euro - ein Negativrekord seit der Übernahme von KLM durch Air France im Mai 2004. Die tiefroten Zahlen sind laut Konzernangaben vor allem auf den unprofitablen Betrieb der Cargoflugzeuge zurückzuführen.
Nach Angaben von Frachtchef Michael Wisbrun können 90 Prozent der gesamten Tonnage, die Air France und KLM transportiert, in den Unterflurkammern der Passageflotte mitgenommen werden, vor allem der Boeing B777. Diese Möglichkeit soll jetzt gezielter genutzt werden. Zudem ist beabsichtigt, die Mehrzahl der verbleibenden Frachter von Martiair betreiben zu lassen. Die in Amsterdam ansässige Gesellschaft wurde Ende 2008 von KLM übernommen und soll sich künftig auf den Transport von Luftfracht konzentrieren. Vor allem im Vergleich zu Air France Cargo gilt Martiair aufgrund günstigerer Tarifstrukturen als deutlich kosteneffizienterer und flexiblerer Kapazitätsanbieter. (hs)