München. Eine vom ADAC in Auftrag gegebene aktuelle Studie zeigt, das sich die Brutto-Einnahmen einer möglichen Autobahn-Vignette für alle PKW-Fahrer auf gut drei Milliarden Euro belaufen. Die erzielbaren Einnahmen von deutschen Fahrern lägen bei 2,77 Milliarden Euro, von den ausländischen kämen lediglich 262 Millionen Euro in die Kassen. Die Erhebungskosten einer solchen Maut, die für den Vertrieb, die Erfassung und die Kontrollen anfallen, beliefen sich auf mindestens 300 Millionen Euro.
„Würde, wie Seehofer und die CSU die Autofahrer glauben machen wollen, den Deutschen über eine Kompensation bei der Kfz-Steuer die Maut-Ausgaben in voller Höhe zurückerstattet werden, müsste der Bund sogar noch Geld zuschießen“, schreibt der Automobilclub, der eine PKW-Maut grundsätzlich ablehnt, in einer Pressemitteilung.
Darin wird ADAC Präsident Peter Meyer zitiert: „Herr Seehofer ist mit dem Thema ‚Ausländer-Maut’ im Wahlkampf auf Stimmenfang gegangen. Sein Maut-Vorschlag entpuppt sich jetzt immer mehr als Schnapsidee.“
Eine Studie des Mautbetreibers Ages hatte errechnet, dass eine Vignette für Ausländer rund 900 Millionen Euro Einnahmen bringen könnte. abzüglich der Erfassungskosen blieben davon 700 Millionen Euro übrig. Zugrunde liegt die Annahme, dass es Vignetten für 10 Tage, 2 Monate und 12 Monate gäbe die 10, 30 bzw. 100 Euro pro Jahr kosten.
Diese Daten beruhten auf „völlig unrealistischen Annahmen und Berechnungen“, glaubt der ADAC. Laut ADAC Studie würde eine Vignette für Ausländer nur 262 Millionen Euro brutto bringen. ADAC Präsident Meyer: „Für den Erhalt sowie den Aus- und Neubau der Bundesfernstraßen sind jedes Jahr mindestens 7,5 Milliarden Euro notwendig. Es ist klar: Ausländische Pkw-Fahrer werden das deutsche Straßennetz mit ihren Mautzahlungen definitiv nicht retten können.“ (diwi)